100€ für jeden!
Nein, leider haben wir kein Geld zu verteilen 😉. Aber die EU!
Vor kurzem bin ich nämlich auf eine Publikation gestoßen, in der untersucht wurde, wieviel die EU aus ihren Agrarsubventionen für (Massen-) Tierhaltung ausgibt.
Und damit Tierleid, Umweltzerstörung und gesundheitliche Probleme auch noch fördert. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, daß direkt oder indirekt 82% der Subventionen für „emissions-intensive Tierprodukte“ fließen.
Da ich auf die Aussage „es soll doch jeder selbst entscheiden, ob er Fleisch essen möchte oder nicht“ immer schon gern mit „dann soll er aber auch wenigstens den realen Preis dafür bezahlen“ reagiere, hat mich mal interessiert, wieviel diese über 80% denn tatsächlich sind.
Und was ich dabei ausgerechnet habe, war für mich dann doch ein Schock:
- Die EU gibt im derzeitigen Multiannual Financing Framework (2021-2027) ziemlich genau 56 Mrd € pro Jahr aus (2)
- 80% davon sind 44,8 Mrd €
- Bei derzeit etwa 447 Millionen EU-Bürgern (3) bedeutet das ziemlich genau 100€ pro Jahr pro Person.
Warum lässt die EU die 100€ nicht einfach jedem Bürger und jeder darf auf Basis der realen Kosten dann selbst entscheiden, ob er auch bei höheren Preisen noch Tierleid in dem Maße wie bisher mitfinanzieren möchte? Sicher würde alleine dadurch der Fleischkonsum deutlich zurückgehen. Und viele Tierfreunde könnten das Geld sicher gut für sinnvolles brauchen oder für Tierschutz spenden. Und selbst für die EU könnte das einen Gewinn bringen. Denn damit die EU dann nicht von subventionierten und damit billigen Tierprodukten aus dem Ausland überschwemmt wird, müssten darauf natürlich hohe Zölle verhängt werden.
Quellen:
(1) Nature Food, Vol 5, April 2024, pp. 288-292, Anniek J. Kortlieve et al. „Over 80% of the European Union’s Common Agricultural Policy supports emission-intensive animal products“
(2) https://agriculture.ec.europa.eu/data-and-analysis/financing/cap-expenditure_en
(3) https://www.statista.com/statistics/253372/total-population-of–the–european-union-eu/
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